Schweina

Die Internetseite von Schweina

 

Schloss Altenstein im Landschaftspark Altenstein

Schweina liegt am Südwest-Rand des Thüringer Waldes. Im Norden sind die Gesteine des Grundgebirges (Glimmerschiefer, Gneis und Granit) aufgeschlossen. Im zentralen Teil streicht der Zechstein aus, südlich schließt sich das hügelige Buntsandstein-vorland an.

Bekannt ist der Ort Schweina vor allem als Wirkunsstätte des Pädagogen Friedrich Fröbel, der im „Marienthaler Schlösschen“ die erste Kindergärtnerinnenschule der Welt einrichtete. Die Entwicklung des Ortes vor 1800 steht aber in direktem Zusammenhang mit der Entdeckung und Verarbeitung von Bodenschätzen.

 

Kupferschieferhalde

Der älteste Hinweis auf Bergbau stammt aus der Zeit 1150. In einer Urkunde aus dem Güterverzeichnis des Abtes Marquard von Fulda ist festgelegt, dass die Hörigen der Neuenburg (Altenstein) Eisen als Zins abzugeben hätten. Der Kupferschieferbergbau ist urkundlich ab 1441 belegt. Eine erste Blüte erlebte er als 1551 eine Gewerkschaft aus dem Mansfeldischen die Geschäfte übernahm. Nach dem 30-Jährigen Krieg führte der kursächsiche Hofrat Johann Friedrich Trier den Bergbau zu seinem Höhepunkt. 1705 arbeiteten 100 Stollen und 12 Schmelzhütten. 1714 wurden reiche Kobaltvorkommen („Rücken“) entdeckt. Der Kupferschieferbergbau ging zurück und kam 1750 zum Erliegen.

 

Schloss Glücksbrunn (erbaut 1703 als Wohnsitz der Familie Trier)

Die „Kobalt-Rücken“ von Schweina sind eine geologische Besonderheit. An staffelartigen Störungen mit geringem Versatz, tritt im Bereich des Kupferschiefers eine besonders intensive Vererzung auf. Das Kobalt-Erz wurde im Blaufarbenwerk in Schweina verarbeitet. Die aus dem Erzgebirge stammende Familie Trier kannte das Geheimnis der Blaufarbenherstellung. Sachsen sah sein Monopol in Gefahr und intervenierte – ohne Erfolg. Die Kobalt-Rücken haben ein geologisches Pendant auf der anderen Seite des Thüringer Waldes bei Catterfeld. Dort hat der Abbau aber nie eine vergleichbare Bedeutung erlangt. 1783 verkaufte die Familie Trier das Werk. Der Bergbau wird zunehmend unrentabel. 1907 wird er entgültig eingestellt. Einen der letzten ernsthaften Versuche unternimmt der Lexikon-Verleger Meyer aus Hildburghausen zwischen 1840 und 1856. 1824 erwarb der Unternehmer Johann Christian Weiss aus Langensalza das Trier‘sche Herrenhaus und die Nebengebäude und richtete hier eine Kammgarnspinnerei ein.

 

Altensteiner Höhle

Im oberpermischen Altensteiner Riff befindet sich die Altensteiner Schauhöhle. Ab etwa 1797/ 98 ließ Herzog Georg der I. von Sachsen-Meiningen (1761 – 1803) die Umgebung seiner Sommerresidenz (Altensteiner Schloss) zu einer großzügigen Parkanlage umgestalten. Der Herzog nahm auf die Gestaltung des Parks direkten Einfluss. Eine der Besonderheiten der Parkanlage, die zweifellos zu den 10 schönsten in Deutschland zählt, ist die gezielte Einbindung geogener Elemente, wie Felsen und Höhlen.
Weitere Informationen zur Altensteiner Höhle finden Sie unter www.altensteiner-hoehle.de

 

Der bei Schweina abgebaute Kupferschiefer ist gerade einmal 50 cm mächtig. Schon der Name ist missverständlich, denn es handelt sich nicht um einen metamorphen „Schiefer“ sondern um einen schwarzen bitumenreichen Tonstein. Er entstand im frühen Zechsteinmeer, vor etwa 258 Millionen Jahren. Weil die Frischwasserzufuhr in das Randmeer für etwa 50.000 Jahre stagnierte, entstand eine sauerstoffreie Bodenwasserschicht, ähnlich der „Todeszonen“ im heutigen Schwarzen Meer. Es setzte sich ein Faulschlamm ab. Auf solch einem Meeresboden kann kein höheres Tier leben und alle organischen Reste, die hier abgelagert werden, verwesen nicht. Das erklärt warum es im Kupferschiefer kaum fossile Bodenorganismen aber massenhaft Fischfossilien gibt.

 

Mineral Erythrin (Kobaltblüte)

Im geologischen Schichtverband bildet der Kupferschiefer eine „Reduktionsbarriere“. Aus dem Untergrund (Gesteine des Rot-liegend) mobilisierte Metalle haben sich hier in Form sulfidischer Verbindungen abgeschieden. Wirtschaftliche Bedeutung hatten neben Kupfer, Blei, Zink und Silber auch Nickel, Kobalt, Selen, Cadmium, Molybdän, Rhenium, Germanium, Vanadium und Gold. Der Kupferschiefer ist die größte Buntmetall-Lagerstätte und zugleich die größte Fossillagerstätte Europas.

Zertifiziert als
Nationale GeoParke in Deutschland
Zufallsbilder aus dem Geopark
Grube Concordia zwei
Anschrift

Stadt Friedrichroda
Gartenstr. 9
99894 Friedrichroda

Telefon 03623-3320-0
info@thueringer-geopark.de

zum Impressum

GeoPark-Artikelarchiv
Geopark Intern